Lehrinhalte
Die Grundlagen: Fitness, Fallschule, Bewegungslehre
Wie bei jeder Kampfkunst müssen gewisse Grundlagen geschaffen werden, bevor komplexe Kampftechniken vermittelt werden können.
Jedes Training beginnt mit einer guten Aufwärmung, deren Übungen man auch zu Hause durchführen kann, um seine körperliche Fitness zu steigern, Verspannungen zu lösen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Eine herausragende körperliche Leistungsfähigkeit ist keine Voraussetzung für das Schwertkampftraining, aber sie erleichtert es natürlich - genauso wie sie bei der Bewältigung des Alltags hilfreich ist.
Ebenfalls zu den Grundlagen zählt die „Kunst des Hinfallens“. Ich bediene mich hier einfach am Wissen asiatischer Kampfkünste - hier geht es nicht um historisch überlieferte Techniken, sondern schlicht um die Vermeidung von Verletzungen durch Stürze. Wer die „Kunst des Hinfallens“ beherrscht, kann natürlich auch im Alltag die eine oder andere schwere Verletzung bei einem Sturz vermeiden.
Die Bewegungslehre folgt ebenfalls eher pragmatischeren Ansätzen, als dass uns historische Aufzeichnungen darüber aufklärten. Die Bewegungsabläufe im Schwertkampf sind nicht immer intuitiv, sodass diese anfangs geübt werden müssen.
Bucklerfechten nach MS I.33 (Towerfechtbuch)
Hauptinhalt des Trainings ist das Fechten mit dem einhändigen Schwert und dem Buckler (sehr kleiner Schutzschild).
Als primäre Quelle dient die älteste bisher bekannte Fechtschrift der Welt: Das Manuskript I.33 (Link zu Wikipedia) - auch als Tower-Fechtbuch bekannt. Es wurde wohl um 1300 n. Chr. geschrieben und enthält zahlreiche Kampftechniken in Form von Bildern mit lateinischen Erklärungen. Zahlreiche Fechtschulen weltweit versuchten und versuchen immernoch zu entschlüsseln, welche Techniken sich hinter den nicht ganz realistischen Zeichnungen und den teilweise kryptischen lateinischen Texten verbergen mögen. Das Rätselraten und Experimentieren bildet den besonderen Reiz dieser Fechtkunst.
In einem weiteren Schritt werden auch später überlieferte Techniken anderer Fechtmeister bzw. -schulen gelehrt und mit modernen Ideen und Ansichten verglichen. Ziel ist also, am Ende möglichst umfangreich im Umgang mit Schwert und Buckler ausgebildet zu sein.